Blende,Zeit und ISO

Die Objektivblende

 

Die Blende am Objektiv hat 2 Funktionen:

1. Sie regelt das einfallende Licht in das Objektiv und verlängert oder verkürzt somit die Belichtungszeit.

2. Sie bestimmt die Schärfentiefe in der Aufnahme

Objektivblende

Ich habe in der rechten Aufnahme eine Blendenreihe dargestellt. Hier kann man gut sehen wie sich die Blende von 1,4 (Offenblende) auf die kleinste Blende 16 schliesst.

Für die Aufnahme bedeutet das:

Blene 1,4 (Offenblende) = geringe Schärfentiefe 

bis Blende 16 (max. geschlossen) = große Schärfentiefe

Da sich die Schärfentiefe je nach verwendeter Objektiv-

brennweite und Einstellungsentfernung ändert, habe ich hier eine Schärfentiefenskala für ein 50 mm Objektiv

bei 1m und bei 10m Entfernung dargestellt.

 


Schärfentiefenskala Objektiv 1,4/50 mm

Einstellungsentfernung 1m bei Vollformat:

Schärfentiefe bei 1,4:   von 98,4cm -1,02m

Schärfentiefe bei 2:       von 97,8cm -1,02m

Schärfentiefe bei 2,8:    von 96,9cm -1,03m

Schärfentiefe bei 4:        von 95,6cm -1,05m

Schärfentiefe bei 5,6:    von 94,0cm -1,07m

Schärfentiefe bei 8:        von 91,6cm -1,10m

Schärfentiefe bei 11:      von 88,9cm -1,14m

Schärfentiefe bei 16:      von 84,6cm -1,22m

Schärfentiefenskala Objektiv 1,4/50 mm

Einstellungsentfernung 10m bei Vollformat:

Schärfentiefe bei 1,4:   von 8,57m -12,01m

Schärfentiefe bei 2:       von 8,07m -13,14m

Schärfentiefe bei 2,8:    von 7,49m -15,02m

Schärfentiefe bei 4:        von 6,77m -19,14m

Schärfentiefe bei 5,6:    von 5,99m -30,18m

Schärfentiefe bei 8:        von 5,11m -223,21m

Schärfentiefe bei 11:      von 4,32m -unendlich

Schärfentiefe bei 16:      von 3,44m -unendlich


Um zu verdeutlichen wie die Blende das Bildergebnis (Schärfentiefe und Kontrast) beeinflusst, habe ich eine Aufnahmenreihe mit verschiedenen Blendeneinstellungen vorgenommen.

Aufnahmeentfernung zur Schärfenebene (braune Wachsmalkreide = 40 cm)

Kamera: Fujifilm X-Pro1

Objektiv: Fujinon Aspherical Lens Super EBC  f = 35 mm 1:1,4

Sensortyp: APS-C

Die Belichtungszeit (Verschlusszeit)

 

Die Blelichtungszeit hat 2 Funktionen

1. Sie regelt das Licht das auf den Sensor trifft und verlängert oder verkürzt so die einfallende Lichtmenge.

2. Sie bestimmt ob eine Aufnahme eingefroren ist (kurze Verschlusszeit zum Beispiel 1/1ooo sec.) oder ob Bewegung in das Bild kommen soll (lange Verschlusszeit zum Beispiel 1/15 sec.)

Man unterscheidet zwischen Verwackungsunschärfe und Bewegungsunschärfe.

Bei der Verwacklungsunschärfe hält der Fotograf die Kamera nicht ruhig genug in der Hand und verwackelt so die Aufnahme.

Für die Verwacklungsunschärfe gibt es eine Faustformel die lautet: die Belichtungszeit ist gleich der verwendeten Brennweite.

Soll heissen: hat man ein 50mm Objektiv an der Kamera, soll die Belichtungszeit nicht länger als 1/50 sec betragen.

Die Bewegungsunschärfe ist ein gestalterisches Merkmal. Als Beispiel kann man sich einen Wasserfall vorstellen. Soll das Wasser wie eingefrohren aussehen und auch einzelne Wassertropfen klar erkennbar sein, so wählt man eine sehr kurze Belichtungszeit.

Möchte man hingegen das Wasser fließend darstellen, so wählt man eine lange Belichtungszeit an der Kamera vor.

Der Verschluss der Kamera regelt die Lichtmenge die auf den Sensor oder den Film trifft. Als Beispiel habe ich eine Aufnahme einer Kamera gemacht, in der der Verschuss geschlossen ist. Das heisst, es gelangt kein Licht auf den Sensor oder den Film.

Wird der Auslöser betätigt, öffnet sich der Verschluss und gibt das Objektiv mit der eingestellten Blende frei. Der Sensor oder Film kann jetzt mit der vorgewählten Belichtungszeit belichtet werden. Nach Beendigung der eingestellten Belichtungszeit schließt sich der Verschluss wieder und es kann kein weiteres Licht auf den Sensor oder Film fallen

Die ISO Einstellung

Die ISO Einstellung an der Kamera regelt die Empfindlichkeit des Sensors. Über diese Einstellung kann man auch noch bei sehr wenig Licht fotografieren. Eine Verdoppelung der ISO Zahl, verdoppelt auch die Empfindlichkeit. Bedeutet: von ISO 200 auf ISO 400 hat man doppelt so viel Licht zur Verfügung. Dieses wiederum enspricht gleich einer vollen Blendenstufe, also von 4,0 zu 2,8 oder eine ganze Belichtungszeit, von 1/125 sec auf 1/60 sec. Aber Achtung: eine höhere ISO Einstellung verschlechtert auch die Qualität der Aufnahme. Bildrauschen nimmt zu und der Kontrast nimmt ab. Um dieses zu verdeutlichen, habe ich Aufnahmen mit verschiedenen ISO Einstellungen vorgenommen.

 

Das Zonensystem

Das Zonensystem gibt den Belichtungumfang einer Aufnahme wieder.

Der Belichtungsmesser legt die gemessene Aufnahme immer in Zone 5. Hat man also eine Winterlandschaft fotografiert, wird diese zu dunkel ausfallen, da der Belichtungsmesser diese in die falsche Zone gelegt hat. Möchte man hingegen einen sehr dunkelhäutigen Afrikaner portraitieren, wir das Ergebniss zu hell ausfallen. In diesen Fällen, kann man über die Belichtungskorrektur der Kamera gegen steuern. Merke: alle Kameras legen das Ergebniss ihrer Belichtungsmessung (messen das reflektierte Licht das vom Motiv wieder zurück kommt) in Zone 5 (mittleres Grau).

Ein perfektes Ergebniss liefert da die Lichtmessung. Hat man einen Handbelichtungsmesser mit einer vorgeschalteten Kalotte, kann man das Licht messen das auf ein Objekt fällt. Man misst also nicht auf das Objekt, sondern in gegengesetzter Richtung von da wo das Licht herkommt.